Referent
Florian Hammerle
Zielgruppe
Fachkräfte der Pädagogik und angrenzender Professionen
Termin
06. Dezember 2021, 10 – 17 Uhr
Ort
Erbacher Hof, Mainz
bei Bedarf online
Kosten
130 Euro (inkl. Mittagessen, Pausengetränke, ohne Unterkunft)
„An apple a day keeps the doctor away?“
Essstörungen – Symptome, Hintergründe und Handlungsstrategien
Auffälliges Essverhalten, ausgeprägte Angst vor Zunahme, Körperbildstörungen und Maßnahmen zur Gewichtskontrolle sind verbreitete Phänomene im Jugendalter, deren Häufigkeit bei 12 % bis 36 % liegt (Schuck, Munsch & Schneider, 2018; Herpertz-Dahlmann et al., 2008). Demgegenüber treten manifeste Essstörungen deutlich seltener mit 0,3 % für Anorexia nervosa, 0,4 % für Bulimia nervosa und 0,5 % für die Binge-Eating-Störung auf (Hammerle et al. 2016).
Essstörungen stellen damit nur einen geringen Anteil an psychischen Störungen dar, sie gelten jedoch auch in der aktuellen deutschen Behandlungsleitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) aus 2018 als schwer zu behandeln, nehmen häufig chronische Verläufe und weisen besonders im Bereich der Anorexia nervosa mit zwischen 6 bis 16 % der Betroffenen die höchsten Mortalitätsraten aller psychischen Störungen auf (Arcelus et al. 2011; Zipfel et al. 2000).
Durch die hohe Krankheitsschwere, oft wechselnde Krankheitseinsicht und Veränderungsmotivation stellen Essstörungen Helfende des psychosozialen Systems vor sehr große Herausforderungen. Der Workshop setzt an allen Punkten an und beinhaltet neben der Auseinandersetzung mit Symptomen und Diagnosekriterien, praxisbezogene
Elemente zu Hintergründen und der Funktion von Essstörungen sowie Handlungsstrategien für den berufsbezogenen Einsatz.